Tuch Steinmüller wurde die Familie um Friedrich Wilhelm Steinmüller, Gründer des Tuchgroßhandels W. Steinmüller & Sohn, genannt. Willkommen zu einem charmanten Ausflug in die Familiengeschichte Steinmüller aus Gummersbach.

Autor und Fotograf Wolfgang Groeger-Meier, immer für eine gute Reisegeschichte zu haben, macht mit seinem neuen Buchprojekt eine Reise in die Historie seiner Familie. Statt am Volant eines Oldtimers neue Traumstraßen zu bereisen, blättert Wolfgang Groeger-Meier in den vielen Fotoalben der Familie Steinmüller und begibt sich so auf eine Entdeckungstour durch die bewegte Jugend von Gretel Steinmüller, seiner Mutter - illustriert mit vielen Fotos aus dem Schatz von über sechzig alten Fotoalben der Familie. 

Gretels blaue Augen funkelten, wenn sie von ihrer Kindheit in der schönen Villa ihrer Eltern, ihrer großen Familie, von ihren vielen Reisen, den Skitouren auf die Dreitausender, ihren Männern, ihrem Beruf und ihrem Leben in Frankreich sprach. Gretel erzählte von ihrer Familie "immer mit Humor, nie mit Allüren" - so eine Freundin über Gretel.

Ihre Familie, das waren Musiker und Erfinder, Mediziner, Kaufleute und Fabrikanten. Sie reisten um 1900 nach Paris, London, Konstantinopel und fotografierten viel. Ihre Vorfahren begegneten Kaiser Wilhelm, Ludwig Erhard und Familie Habermas.

Margarete Steinmüller, genannt Gretel, wuchs in Gummersbach in einem ganz besonderen gesellschaftlichen Mikrokosmos auf. Sie erlebte eine Jugend, die es in dieser Form heute wohl nicht mehr in Deutschland gibt. 

Die Geschichten aus Gretels Kindheit und Jugend sind bald zu lesen. Ein wenig Zeit braucht das Buch noch bis zur Veröffentlichung. Inzwischen geht es hier weiter zur Familiengeschichte Steinmüller aus Gummersbach:

Das Examen frisch in der Tasche und auf dem Sprung nach München:  Gretel Steinmüller 1951 in Köln.

W. Steinmüller & Sohn - Die Tuchgroßhandlung

Friedrich Wilhelm, der älteste Sohn von Peter Wilhelm Eberhard Steinmüller, entschied sich der Tradition seines Großvaters, des Schneiders, zu folgen. Die von ihm 1889 in Gummersbach gegründete Tuchgroßhandlung florierte dank guter Geschäfte von Ernst Steinmüller, Gretels Vater. Und doch blieb der Tuchhandel immer im Schatten der Firma von Wilhelms jüngeren Brüdern, deren Dampfkesselfabrik L&C Steinmüller sich zum größten Arbeitgeber in der Region entwickelte und weltweites Ansehen fand.

Eine spannende Familiengeschichte, geprägt von dem Willen zum Machen und dem Savoir-vivre einer Unternehmerfamilie.

"Steinmüller ist Gummersbach - und Gummersbach ist Steinmüller" so lautete ein Bonmot.

 

Friedrich Wilhelm August Steinmüller, hier mit seiner Frau Auguste, geb. Hücking aus Lüdenscheid, gründete 1889 den Tuchgroßhandel W. Steinmüller & Sohn in Gummersbach.

W. Steinmüller & Sohn

Die Familientradition

Inspiriert von seinem Großvater, dem Schneider Johann Steinmüller, und dem Kolonialwarengeschäft seiner Eltern, gründete Friedrich Wilhelm August Steinmüller in Gummersbach 1864 seine erste Tuchgroßhandlung. 

Aus diesem mit seinem Schwager gegründeten Tuchhandel schied Friedrich Wilhelm August Steinmüller Ende 1888 aus und gründete gleich am 1.1.1889 mit seinem ältesten Sohn Friedrich Wilhelm den Tuchhandel W. Steinmüller & Sohn für feine Futterstoffe, Tuche und Schneiderbedarf.

1899 wurde der jüngere Sohn Ernst Steinmüller, Gretels Vater, mit sechsundzwanzig Jahren zum Teilhaber von W. Steinmüller & Sohn.

Willi, der älteste Sohn von Friedrich Wilhelm und mit ihm die nächste Generation, wurde 1925 als Teilhaber in die Firma aufgenommen. 

Mit der Industrialisierung entwickelte sich auch die Textilindustrie rasant. Es waren die goldenen Jahre. Auch die Schneiderateliers freuten sich über die gute Auftragslage. Eleganz und Stil waren gefragt und zeigten sich auch in der Qualität des Anzugs. Ein maßgeschneiderter Anzug aus feinem Tuch mit entsprechendem Futterstoff war im 19. und 20. Jahrhundert die perfekte Visitenkarte eines Herren. Feine Details wie ausgesuchte Knöpfe, Garn und eine tadellose Verarbeitung machten den perfekten Anzug aus. 

Die Firma W. Steinmüller & Sohn handelte mit Stoffen, Futterstoffen, mit Knöpfen, Garnen, Zwirnen. Ausgewählte feine karierte Stoffe wurden vorwiegend aus England eingekauft. 

Zunächst belieferte die Firma W. Steinmüller & Sohn hauptsächlich Kunden im Rheinland und in Westfalen. Mit dem guten Ruf und viel Engagement der Brüder Friedrich Wilhelm und Ernst Steinmüller weitete sich der Kundenkreis dann schnell aus. Schneider und Unternehmen in ganz Deutschland bestellten ihre Stoffe, Garne und Knöpfe bei W. Steinmüller und Sohn.

Friedrich Wilhelm stellte die Stoff- und Musterkollektionen der Kundschaft in Norddeutschland vor, während Ernst Steinmüller in Süddeutschland Kunden besuchte, darunter viele große Schneiderateliers in München.

Nach dem ersten Weltkrieg eröffnete W. Steinmüller & Sohn Niederlassungen in Düsseldorf, Köln, Hamburg.

Das Geschäftshaus von W. Steinmüller & Sohn in Gummersbach ist auch das Geburtshaus von Ernst Steinmüller.

Firmensitz und Kontor war das schöne oberbergische Haus „Tuch Steinmüller“ mitten in Gummersbach, ein schiefergedecktes Haus aus dem 16. Jahrhundert. Das Haus im historischen Stadtkern von Gummersbach in der Brückenstraße war zunächst Bauernhaus, dann Kontorhaus, bevor es von Wilhelm Steinmüller als Wohn- und Geschäftshaus für seine Familie und seinen Tuchhandel W. Steinmüller & Sohn genutzt wurde.

Neuer Namensgeber des Hauses ist der 1901 in Gummersbach geborene Künstler Bruno Goller, der seit 1927 in Düsseldorf lebte. Viele Gummersbacher Postkarten zeigten das Haus Tuch-Steinmüller, das heute unter Denkmalschutz steht.

 

Zum 50. Firmenjubiläum der Firma W. Steinmüller & Sohn erscheint am 31.12.1938 ein Bericht im „Oberbergischen Boten“, der an das 50-jährige Firmenjubiläum am Neujahrstag 1939 erinnerte. 

        Hier einige Auszüge aus dem Zeitungsartikel:

Wilhelm Steinmüller gründete 1889 den Tuchhandel zusammen mit seinem ältesten Sohn Friedrich Wilhelm, der in Brüssel und London seine Fachkenntnisse erweitern konnte. Friedrich Wilhelm engagierte sich nach dem ersten Weltkrieg als erster Vorsitzender des Verbandes der Großhändler in Futterstoffen und Schneiderbedarfsartikeln, was auch der Firma W. Steinmüller & Sohn Ansehen brachte.

Besonders dem großen Engagement von Ernst Steinmüller ist es zu verdanken, dass in Süddeutschland zahlreiche Schneider als dauerhafte Kunden gewonnen wurden und der Firma W. Steinmüller & Sohn sehr gute Umsätze sicherte.

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